Clevere Gründer-Tipps: Natalie von der Startup Schule im Interview
Ein Startup zu gründen ist für viele Menschen ein großer Herzenswunsch. Ideen gibt es viele, aber um diese gut umzusetzen müssen erst einmal ein gutes Mindset, ein Businessplan, ein wenig Unternehmens-Know-How und viele Startup-Tipps mit an Bord sein. Man möchte seine Idee ja schließlich nicht im hart umkämpfen Business-Meer versenken bzw. scheitern.
Ich weiß, dass sich viele von Euch einen Mentor wünschen, der so eine Gründung begleitet. Da dachte ich mir, ich bitte doch kurz einen in den Interviewsessel. Und schon saß da die liebe Natalie Brüne. Sie ist die Gründerin des Podcasts “Startup Schule“, führt einige sehr gut funktionierende Social Media Kanäle und das Beste: sie coacht erfolgreich Newcomer zum erfolgreichen Startup.
Lass Dich von Natalie inspirieren und sei gespannt. Das Interview ist voller wertvoller Startup- und Kommunikationstipps, die Du dir gerne abkupfern kannst!
Liebe Natalie, schön, dass Du dir Zeit für uns nimmst! Lass uns direkt einsteigen: wie entstand die Startup Schule? Wie bist Du auf die Idee gekommen?
So richtig geplant war das eigentlich nie. Zu der Zeit, als ich den Podcast in Angriff genommen habe, hatte ich selbst eine echte Podcast-Suchtphase. Dadurch wurde ich total inspiriert und so begann ich, darüber nachzudenken, worüber ich selbst sprechen könnte. Ich war damals ja schon unternehmerisch tätig und hatte einiges an Expertenwissen in der Hinsicht angehäuft, vor allem was Startups angeht. Das wollte und konnte ich auf diese Art und Weise weitergeben. Zum Podcast kam dann schnell Instagram dazu und die Dinge nahmen ihren Lauf…
Von was handelte denn Deine allererste Folge?
Kurz vorher habe ich ein total inspirierendes Business Buch gelesen und war Feuer und Flamme für neue Anfänge. Und auf dieser Basis ist die erste Folge entstanden. Mein „Reason Why“ sozusagen. Ich habe darin erzählt, warum ich das Ganze mache, was mich bewegt und warum ich Menschen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit gerne begleiten möchte. Und das kam an.
Wie lang war die Vorbereitungsphase zum Podcast? Was waren die wichtigsten Schritte?
Ich bin ein Fan vom Recherche machen, bevor man einfach blindlings loslegt. Also habe ich mich richtig reingefuchst, habe Tutorials geschaut und verglichen. So empfehle ich das auch meinen Startup-Schule-Kunden: macht Euch erst einmal schlau und bekommt ein Gefühl für das Gebiet, denn ansonsten kann es echt unangenehm werden.
Dazu habe ich auch gleich ein passendes, negatives Beispiel aus den Kindertagen des Podcasts: das Einzige, wobei ich vorschnell gehandelt habe, war das Besorgen meines Hosts. Da habe ich einfach den Erstbesten genommen und teuer dafür bezahlt. Ich musste natürlich bald umziehen, denn es hat einfach nicht funktioniert. Das Equipment hingegen, für das ich lange Recherche betrieben habe, ist nach wie vor größtenteils im Einsatz.
Was allerdings ganz wichtig ist: nichts muss von Anfang an perfekt sein, auch das Equipment nicht. Es ist alles ein Prozess, der sich entwickelt. Mit der Zeit wirst Du dann von alleine immer professioneller. Es ist nur wichtig, mit Plan an eine Sache heranzugehen.
Wie lang sollte diese Rercherche-Phase dauern?
Das kann ich so pauschal nicht sagen, denn das ist immer unterschiedlich, je nach Projekt und Mensch. Wichtig ist, dass Du beginnst, bevor Dein innerer Kritiker Dich in Angst und Schrecken versetzt. Lieber gut recherchiert, aber zügig starten und bereit sein, Fehler und Nachbesserungen zu akzeptieren.
Bei der Startup-Schule ist der Podcast Dein Hauptkanal was Kommunikation betrifft. Was kommt sonst noch dazu, also wie vervollständigst Du deine Kommunikationsstrategie?
Nach dem Podcast ist Instagram mein wichtigstes Mittel, um mit Kunden in Kontakt zu kommen. Der Kanal war eigentlich von Anfang an dabei und bereitet mir immer noch sehr viel Spaß. Allerdings hat sich gezeigt, dass Instagram-Fans nicht unbedingt Podcast-Fans sind. Interessanterweise entdecke ich in der Hinsicht Facebook gerade wieder neu, vor allem die Gruppen dort. In diesen Gruppen kann ich nämlich ganz wunderbar Community Building betreiben, deshalb möchte ich das unbedingt noch weiter ausbauen.
Hier ist übrigens die Gruppe „Deine Schritte in die Selbstständigkeit oder Startup Gründung“, kommt unbedingt vorbei.
Schön, dass Du das mit Facebook ansprichst. Facebook empfinde ich für den persönlichen Austausch als ziemlich „tot“, aber die Gruppen funktionieren noch wunderbar. Wie siehst Du das?
Ich sehe das ähnlich: für Privates nutze ich es überhaupt nicht mehr, aber dieser fruchtbare Austausch in Gruppen, die als Plattformen dienen, ist toll. Bei Instagram gibt es eben sehr viel weniger Austausch und Diskussionen, weil dafür einfach die Tools fehlen.
Mit Youtube hast Du nichts am Hut?
Doch, da gibt es auch einen Kanal von mir. Das mache ich aber noch nicht eigenhändig aktiv, dafür arbeite ich seit kurzem mit einer Person zusammen, die mir hilft. Sie lädt die Podcast-Folgen nun auch auf Youtube hoch, denn davon gibt es auch einige im Videoformat.
Über welchen Kanal bekommst Du die meisten Kunden?
Die meisten tatsächlich über den Podcast oder über Instagram und weniger über meine Homepage. Ich dachte mir das aber eigentlich von Anfang an, denn über die Social Media hat ein Kunde die Möglichkeit, sich mit Dir auszutauschen und in Deine Welt einzutauchen. Er hat das Gefühl, Dich zu kennen und fasst schnell Vertrauen. Das ging auch bei mir relativ schnell, also die ersten Kunden klopften erfreulicherweise bald an die Tür. Dieser Kennlern- und Annäherungsprozess macht für mich auch total Sinn, so würde ich auf vorgehen, wenn ich einen Coach suchen würde.
Und wie steht es in der Hinsicht um Xing und LinkedIn? Sind das in Deinen Augen auch gute Kennlern- und Akquisetools?
Bei Xing bin ich nicht wirklich dabei, an LinkedIn hingegen entdecke ich immer mehr Vorteile. Ich habe das Gefühl, da finde ich viele aus meiner Zielgruppe und da wird auch nochmal anders kommuniziert. Und ein weiterer großer Vorteil: das Netzwerk ist noch nicht so überhäuft mit Artikeln und Coaches. Wenn ich dort also etwas teile, dann bekomme ich sehr gute Rückmeldungsresultate.
LinkedIn ist ja auch ein sehr gutes Netzwerktool und netzwerken ist heute ja unumgänglich… Ich bekomme tatsächlich sehr viele Anfragen für Keynote-Speaks oder Moderation über LinkedIn. Dort wirst Du als Experte gesucht und so dann auch wahrgenommen.
Und als wie wichtig empfindest Du Rezensionen? Sie sind ja sehr wichtig für den Expertenstatus, eben für die Glaubwürdigkeit. Sammelst Du sie bewusst oder eher nicht?
Ich schätze Rezensionen als sehr, sehr wichtig ein. Leider vernachlässige ich diese Thematik ein wenig. Ich müsste viel öfter aktiv auf Menschen zugehen und sie um ein Feedback bitten. Denn mit einer Rezension hilfst Du ja auch vielen anderen indirekt weiter, die zunächst nicht wissen, was sie sich von einer Kooperation mit mir erwarten können. Durch die Rezension kommt mehr Klarheit in den Raum.
Ich wäre zum Beispiel bei meinem Podcast echt froh, wenn ich öfters Rückmeldungen bekommen würde. Dann könnte ich besser agieren, Themen anpassen und Wünsche umsetzen. So habe ich zwar viele Downloads, aber kaum eine Ahnung, wer dahintersteckt.
Rätst Du deinen Kunden, den Fokus erst einmal auf einen Kanal zu legen oder gleich mehrgleisig zu fahren?
Ich bin kein Fan der ein-Kanal-Strategie. Hingegen den Fokus auf einen Kanal zu legen macht absolut Sinn, ansonsten wird es für den Beginn zu viel. Auf diesem Hauptkanal empfiehlt es sich, sehr strukturiert zu arbeiten, denn nur so kostest Du ihn komplett aus. Die Nebenkanäle können zu Beginn etwas sparsamer bedient werden, das ist vollkommen okay. Aber ich würde nie alles auf ein Pferd setzen.
Dir macht Social Media aber nach wie vor total viel Spaß, oder?
Ja, das ist richtig. Ich kann dort so gut mit der Community interagieren, herausfinden, was der Kunde möchte und auch verstehen, wohin sich die Trends entwickeln. Und auch ganz interessant: ich erfahre dort oft, wie Kunden auf mich gestoßen sind.
Neben den Social Media Aktivitäten ist ja auch klassische Pressearbeit ein gutes Tool, um sein Business unter die Leute zu bringen. Hast Du damit Erfahrung?
Tatsächlich ja, aber ich hatte bisher immer das Glück, dass Medien auf mich zugekommen sind. Ich glaube, das liegt daran, dass mein Job genau das ist, was ich für mein Leben gerne mache. Wenn Du deine Passion lebst, dann strahlst Du so viel positive Energie aus, dass sich die Menschen zu Dir hingezogen fühlen. Und genau das ist mir beim Thema Pressearbeit passiert. Außerdem recherchieren Journalisten mittlerweile viel über die Social Media Kanäle und so stoßen sie eben auf Solopreneure, Startups und auch Influencer. Das spielt mir hier auch mir in die Karten. Aber auf meiner Agenda steht ganz fix, dass ich in der Hinsicht PR aktiver werden und auch eigenhändig auf Journalisten zugehen möchte.
Du scheinst da sehr relaxt zu sein, denn damit sagst Du ja “Wenn Du tust, was Du liebst, dann setzt sich die Welt für Dich in Bewegung”…
Ja ich bin ein Coach, der Leichtigkeit predigt. Natürlich kannst Du immer noch mehr machen, dann läuft natürlich noch mehr. Ich möchte aber allen, die unsicher sind, ans Herz legen, dass man durchaus auf das Leben und seine Ausstrahlung vertrauen kann: wenn Du ein Projekt hast, für das Du brennst, ziehst Du beinahe automatisch Menschen an, die ein Problem zu Deiner Lösung haben. Also dessen Probleme Du mit Deinem Angebot aus der Welt schaffen kannst. Wenn sie Dich zusätzlich sympathisch finden und ihr auf einer Wellenlänge seid, dann hast Du praktisch gewonnen.
Woher holst Du dir Deine Inspiration und Deinen Input? Wer begeistert Dich?
Also zuallererst sind das Menschen, die da sind, wo ich noch hin möchte. Das können Vorbilder, aber auch Mentoren sein. Inspiriert werde ich aber auch täglich von meiner Community, vor allem von jenen, die sich bemühen, meine Tipps umzusetzen. Außerdem begeistern mich Frauen, die echte Macherinnen sind. Zum Glück gibt es davon immer mehr ;) Generell ist Dein ganzes Umfeld sehr ausschlaggebend für Deinen Erfolg: wenn Du dich mit starken, mutigen Menschen umgibst, dann bringt Dich das enorm weiter. Ich habe lange in einem Umfeld agiert, das überhaupt nicht unternehmerisch tätig war und als ich diese ganzen Community-Möglichkeiten (off- und online) entdeckt habe, da hat mein ganzes Leben einen richtigen Aufschwung bekommen. Mein Rat: umgebt Euch mit Menschen, die Euch beflügeln.
Hattest Du einmal einen Moment, in dem Du so richtig demotiviert warst und am liebsten alles hingeschmissen hättest?
Ja klar, das hatte ich schon sehr häufig und es kommt auch jetzt immer wieder einmal vor. Eigentlich bin ich ja ein Morgenmensch, der mit guter Laune aufsteht und sich schnell für seine Projekte begeistern lässt. Aber fast jeden Tag passiert es dann irgendwann, dass mich eine kleine Welle an Demotivation überrumpelt und ich mir denke: na toll, so viele Sachen stehen noch an, auf die ich gar keine Lust habe. Oder ich schaffe aus irgendeinem Grund einfach mein Tagespensum nicht. Oder noch schlimmer: bekomme Zukunftsängste.
Ich denke, das liegt aber am menschlichen Gehirn selbst: es ist eigentlich auf Fluchtmodus und Verlustangst eingestellt, wenn es kompliziert wird. Überbleibsel aus alten Zeiten sozusagen. Aber Du kannst lernen, damit klarzukommen. Gegenzusteuern, wenn Stress aufkommt. Das ist die gute Nachricht. Im Grunde ist es eine reine Übungssache.
Was rätst Du Menschen, die sich noch nicht in die Selbstständigkeit wagen, es aber gerne machen möchten?
Schau Dir die Menschen an, die Deinen Weg schon gegangen sind und sich auf Deinem Gebiet in die Selbstständigkeit gewagt haben. Rufe Dir immer wieder ins Gedächtnis, dass auch sie gezögert haben, bevor sie gestartet sind. Sie haben sich bewusst dafür entschieden, die Komfortzone zu verlassen und wenn Du wirklich für Dein Projekt brennst, dann kannst Du das auch. Auch dieses aus der Komfortzone ausbrechen ist eine Übung und Du wirst danach so stolz sein, dass Du es gewagt hast!
Nicht umsonst heißt es ja, dass Du immer nur die Dinge bereuen wirst, die Du nicht getan hast. Wie sehr würden wir es wohl alle bereuen, wenn wir unser Leben an uns vorbeiziehen ließen, ohne das Herzensprojekt umgesetzt zu haben? Das ist doch eine ganz schlimme Vorstellung, oder?
Vielen Dank liebe Natalie, so viele wertvolle Tipps!
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