5 Mythen über die Welt der Presse und wie man mit ihr in Kontakt tritt
Die Printpresse ist eine der interessantesten und zugleich am schwersten zugänglichen Mittel, die eine Marke für das Präsentieren ihres Produkts nützen kann: interessant weil es sich wirklich super anfühlt, wenn ein renommiertes Medium von Dir berichtet, Dein Produkt als positiv bewertet und weil Du darüber sehr konzentriert Deine Zielgruppe erreichst. Schwer, weil die Presse sehr selektiv aussucht, was gezeigt wird. Diese Welt der Presse wird uns gerne als sehr schillernd gezeigt, ein Klischee übertrifft das andere. Da ich in dieser Welt schon seit einiger Zeit tätig bin, möchte ich Dir dieses Medium näher bringen, einige Mythen aufdecken und Dich gleichzeitig ermutigen, mit dieser Kommunikationsmethode in Kontakt zu treten. Wie? Dazu unten mehr, aber zunächst einmal zu den Mythen:
#1 KEIN JOURNALIST LEBT WIE CARRIE BRADSHAW
Ein Artikel hin und wieder spült definitiv nicht genug Geld in die Tasche. Carrie schreibt von zu Hause aus wann immer ihr etwas zum Thema Männer einfällt, schön und gut. Die meisten Journalisten schreiben aber Artikel am laufenden Band. In einer Redaktion. Und nicht vom Wohnzimmersofa aus.
#2 DER JOURNALIST SCHREIBT DAS WAS ER MÖCHTE UND DAS WAS ER DENKT
Also zuallererst folgt ein Magazin einem Redaktionsplan. Da kann es gut möglich sein, dass mal kein Thema auf der Liste dem Geschmack des Redakteurs entspricht. Trotzdem muss der Artikel in die Tasten gehaut werden. Und trotz Unlust bitte mit Emotion und Schreibkunst. Und zweitens: es muss berücksichtigt werden, wer im Magazin gerade Werbung kauft, wem man einen Gefallen schuldet und mit wem man es sich gerade nicht verscherzen darf. Ergo: eine Shoppingseite in einem Magazin besteht vielleicht zu 10-20% aus eigener Meinung, die restlichen Prozent sind ein Mix aus Geld und Macht. Schade eigentlich.
#3 JOURNALISTEN SIND STÄNDIG AUF TOP EVENTS
Ja die werden eingeladen. Und manchmal auch zu richtig tollen Events. Aber die sind eher eine Rarität. Die meisten Events sind Treffen wie Präsentationen, Produktvorstellungen und Essen, wo es Haltung bewahren heißt. Bedeutet fröhlich sein, viel reden, nicht zu oberflächlich, aber auch nicht zu privat, nichts ausplaudern, was nicht gesagt werden darf usw. Kein Glas zu viel aber wehe man steht ohne da (dann giltst Du wahrscheinlich ziemlich schnell als schwanger). Ein Balanceakt also. Die meisten Journalisten verabscheuen Events übrigens mit der Zeit und sind froh, wenn sie nicht unbedingt kommen müssen.
#4 JOURNALISTEN LEBEN WIE DIE MADEN IM SPECK
Weit gefehlt. Ja, manchmal erhalten Journalisten Produktgeschenke (--> Achtung, leichte Bestechung im Anflug , damit darüber berichtet wird :)) aber das Gehalt ist nicht - wie oft gedacht - überdimensional hoch. Ein Chefredakteur lebt tatsächlich ganz gut, aber davon gibt es halt auch nur einen pro Magazin.
#5 DIE PRESSE IST EINE "DER-TEUFEL-TRÄGT-PRADA-WELT"
Jein. Es gibt sie tatsächlich, diese Realitäten. Wo man das Gefühl hat, dass alles total überspitzt zugeht und Allüren die Luft erfüllen. Aber nicht immer. Ich kenne total liebe und bodenständige Redakteure, die sich überhaupt nichts auf ihren Job einbilden. Die einfach gerne schreiben und ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Also, alles eine Sache des Teams. Und schlechte Arbeitsatmosphären kommen (leider) in allen Branchen vor.
Ergo: Journalist zu sein hat nichts Heldenhaftes an sich - verstehe mich nicht falsch, es ist ein wunderbarer Beruf und toll schreiben zu können ist eine Gabe - was ich damit sagen möchte ist, dass es sich dabei nicht um die Fou-Fou-Welt handelt, die sich die meisten darunter vorstellen. Von daher ist sie für jeden von uns nahbar. Wer etwas Tolles zu erzählen hat, der kann ohne Weiteres in der Redaktion anrufen, sich vorstellen und um Mailadressen fragen. Die findet man übrigens oft auch online im Impressum der Magazin-Website. Oder im Impressum des Printmagazins. Keine falsche Scheu, Redakteure freuen sich wirklich über tollen Input, wenn er ins Magazin passt. Nur Mut, greif zum Hörer!
Viel Erfolg und liebe Grüße,
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